Der Papa: Die ewige zweite Geige

 

Der Papa - Die ewige zweite GeigeDer Papa –  Die ewige zweite Geige: Es ist jeden Abend dasselbe bei uns daheim. „Heute geht die Mama mit mir schlafen, oder? Weil die Mama ist mein Lieblingsmensch. Und dann kommt der Opa.“ 😉

Unser Großer, Theo mit seinen knapp fünf Jahren, führt seine persönliche Rangliste jeden Abend an. Dass der Opa auf Platz 2 ist, wundert mich nicht – obwohl wir mit Theo im niederösterreichischen Wienerwald wohnen und Opa 170 Kilometer entfernt im oberösterreichischen Mühlviertel, leben die zwei quasi in Symbiose. „Keiner blödelt so gut wie der Opa“, sagt Theo gern. Dass die Mama Platz 1 bekommt, ist mir auch klar. Diesen Ehrenplatz haben Mamas wahrscheinlich von Natur aus als kleine Entschädigung für den unfassbaren Geburtsschmerz.

Aber ich frage mich, was ein Papa tun müsste, um nicht nur die zweite Geige hinter Mama zu spielen. Jetzt zähl‘ ich mich selber doch eher zu den aktiven Vätern. Ich war bei beiden Kindern in ihren ersten Lebensmonaten in Väterkarenz, hab‘ einen Job, der es mir erlaubt, die meisten Nachmittage in der Woche mit den Kindern zu verbringen und die Aufmerksamkeit dann Theo und Noah zu widmen – so wie es die meisten Väter wegen ihrer Arbeitszeit nicht können. Natürlich hab‘ nicht ich sondern Christina die zwei Burschen geboren und gestillt – das ließ sich anatomisch nun einmal nicht anders machen. 😉 Aber sonst meine ich, dass meine Frau und ich sowohl quantitativ als auch qualitativ die 50/50-Aufteilung recht lebendig erfüllen.

Der ewige Kampf beim Schlafengehen

Noah ist mit seinen 13 Monaten spannenderweise relativ egal, ob ihn Mama oder Papa hochnimmt, mit ihm spielt, ihn tröstet, ihn ins Bett bringt. Bei Theo war das immer schon anders. Beim Spielen, Trösten, Baden und Zähneputzen hat zwar auch er keine Präferenzen zwischen beiden Elternteilen. Aber beim Einschlafen ist das seit jeher anders. Als Theo in Noahs Alter war und ich ihn ins Bett gebracht habe, hat er mir schon „was erzählt“, also durchaus laut protestiert – obwohl ich heute bei Noah nichts anders mache als bei Theo vor dreieinhalb Jahren. Aber der kleine Protestzirkus beim Bettgehen ist bis heute geblieben.

Nur Mama darf den Popo putzen

Vielleicht ist das alles aber auch ganz normal. Ein befreundeter Papa hat mir vor kurzem erzählt, dass sie mit ihrem Großen einen ähnlichen Zirkus beim Klogehen haben. Da „darf“ nur die Mama Popo putzen – als wäre das eine große Ehre. Natürlich lassen sie das ihrem Sohn nicht durchgehen – aber der Protest bleibt, wenn Papa die Toiletteroutine übernimmt. Weil Mama ja die Nummer 1 ist.

Ist das normal? Und hat jedes Kind da so seinen eigenen Kopf? Oder wie sind eure Erfahrungen?