Besser essen – Tipps von der Fitnesstrainerin – Teil 2

Gesunde Ernährung ist wichtig für ein gutes Körpergefühl: zum Abnehmen, zur Leistungssteigerung, und so weiter und sofort…bla bla bla…das haben wir doch alles schon 2309480 Mal gehört, oder?

Und trotzdem fällt es manchmal so verdammt schwer die Finger von der Schoki zu lassen oder nicht gleich den ganzen halben Liter Eis reinzuschaufeln, richtig?

Ich kenne das nur zu gut. In puncto Sport hab ich mittlerweile einen guten Weg für mich gefunden, trainiere fast täglich und laut meiner letzten Untersuchung hab ich im letzten Jahr richtig viele Muskeln aufgebaut.

Und trotzdem ist leider immer noch genug zum Festhalten da – ihr versteht was ich meine…;-)
Fakt ist, dass wir Mamas uns oft einfach gar nicht richtig Zeit nehmen, ordentlich zu essen: Schnell ein Weckerl da, schnell ein Schokoriegel dort und vor lauter Hunger essen wir dann noch die Reste der Kinder auf. Stimmt´s?

Doch was nun? Was tun? Ich habe wieder meine Heldin in Sachen Sport und Fitness und Mama sein gefragt. Claire Martin-Royle ist Fitnesstrainerin und hat sich auf Mamas spezialisiert. Auf ihrer Website www.thefitmomsplan.com findet ihr unendlich viele Tipps.

Ihre Ratschläge zum Thema Sport und wie wir auch als Mamas fitter werden können, hab ich hier für Euch gesammelt.

Claire Martin-Royle mit Sohn TJ und Tochter Izzy. Sie ist Personal Trainerin. Fotocredit: The Fitmoms Plan

 

Heute geht es also um die Ernährung und Claire verrät uns ihre besten Fit-Tipps und Lieblingssnacks:

Claire, wir Mamas greifen oft zu (ungesunden) Snacks während wir mit den Kindern unterwegs sind, den Haushalt schupfen oder uns mit anderen Eltern zum Spielen treffen. Wie können wir gute Essgewohnheiten schaffen?

Heißhunger während dem Stillen, Müdigkeit und Zeitmangel während wir Haushalt, Job und Familie unter einen Hut bringen: All das verleitet zum schnellen Snacken zwischendurch.
Mein erster Tipp: Seid geduldig mit Euch! Wenn wir zu Eltern werden, verändert sich unser Leben komplett. Ein Stück Kuchen oder ein Keks ab und zu hilft, die Balance zu finden. Das ist besser als komplett zu verzichten und dann vor lauter Heißhunger ein ganzes Glas Nutella in sich hineinzustopfen.

Trotzdem ist es wichtig, aufmerksam zu essen und sich bewusst zu machen, was wir essen und wie du dich danach fühlst. Den Körper mit vollwertigen Lebensmitteln zu versorgen, die vitamin- und nährstoffreich sind, gibt dir das Gefühl, gut versorgt zu sein. Zuckerhaltige Speisen machen nur kurzfristig satt und schon nach kurzer Zeit fühlst du dich müde und schlapp, weil dein Insulinhaushalt komplett durcheinander ist.

Das ist leichter gesagt als getan. Gerade unterwegs ist die Versuchung groß, einfach schnell bei der nächsten Bäckerei etwas zu kaufen. Wie kann ich da vorbeugen?

Oh ja, ich kenne das. Was hilft: Hab immer einen gesunden Snack zur Hand und vorbereitet im Kühlschrank oder in der Tasche! Dann fällt es leichter, die Karotten mit Hummus zu nehmen oder den Apfel und den Hüttenkäse statt dem Keks oder dem Croissant oder Kipferl beim Bäcker.

Was tun, wenn Freunde kommen und Kuchen bringen?

Wie gesagt, ab und zu ein Stück Kuchen macht gar nichts und ist gut für die Seele. Du kannst deinen Freunden aber ruhig sagen, dass sie bitte keine Kekse oder Kuchen bringen sollen, du dich aber sehr über einen Obstsalat oder Nüsse freust. Jeder ist froh, wenn er weiß, womit er eine Freude machen kann.

Auch in den ersten Wochen nach der Geburt fragen Freunde und Familie, was sie bringen dürfen. Gerade im Wochenbett kann man sich ruhig auch mal ein gesundes vorgekochtes Mittagessen wünschen.

Wir Mamas müssen auf uns achten! Und dabei spielt eine ausgewogene Ernährung eine große Rolle

Müdigkeit ist für mich echt eine Herausforderung wenn es um gesunde Ernährung geht. Da hab ich noch mehr Lust auf Süßes. Wie kann man sich da helfen?

Mehr schlafen…hahahaha…selten so gelacht, richtig? Ich weiß, als Mama ist Schlaf Mangelware und das können wir auch nicht so schnell ändern. Trotzdem solltest du jede Gelegenheit ergreifen, zusätzlich ein paar Minuten Schlaf zu bekommen. Oft reicht es schon, ein bis zwei Mal die Woche mit den Kindern zeitig schlafen zu gehen.

Was wir Mamas in der Hektik des Alltags auch immer wieder vergessen, ist, genug Wasser zu trinken. Wenn du zu wenig trinkst, wirst du dich müde fühlen und dann verwechselst du vielleicht Hunger mit Durst. Also, hoch die (Wasser-)Gläser! Besonders während der Stillzeit ist es ganz wichtig, genug zu trinken.

Wir Frauen haben auch oft das Gefühl, einen aufgeblähten Bauch zu haben. Das kann mit Flüssigkeitsmangel zu tun haben. Je weniger du trinkst, desto eher hortet der Körper das Wasser in den Zellen. Wenn du mehr Flüssigkeit zu dir nimmst, kann der Körper das gesammelte Wasser wieder abbauen.

Du solltest mindestens zwei Liter Wasser trinken pro Tag und noch mehr, wenn du Sport machst.

Das ist ja alles schön und gut, aber manchmal MUSS ich einfach etwas Süßes haben? Gibt es gesunde Alternativen, mit denen wir den Heißhunger austricksen können?

Ich esse selber wirklich gerne Süßigkeiten und kann mich kaum zurückhalten, wenn mein Mann Schokolade mitbringt. Am besten funktioniert es ohnehin, wenn erst gar nichts Süßes zu Hause ist. Vor allem mit Kindern aber eine schwierige Sache und hin und wieder ist Schoko ja auch ok. Aber gerade wenn du abnehmen möchtest, ist der viele Zucker halt hinderlich.

Meine Lieblingssnacks, wenn ich Lust auf etwas Süßes bekomme:

  • Griechischer Joghurt mit Beeren und einem Löffel Nussbutter
  • selbstgemachte Energie- bzw. Nussbällchen. Rezepte findet ihr hier
  • Datteln mit Nussbutter
  • Proteinriegel: Hier ist es aber wichtig, die Nährwertangaben zu lesen. Manche sind wirklich sehr kalorienreich. Meine persönliche Favoriten sind One Bars und Fulfil Bars
  • selbstgemachte Brownies aus schwarzen Bohnen

Beeren sind eine tolle Alternativer zu Süßigkeiten

Können Mamas trainieren und Körperfett reduzieren während sie stillen, ohne einen Nährstoffmangel zu riskieren?

Ja sicher. Viele meiner Klientinnen und auch ich selbst habe während dem Stillen durch das richtige Training und ausgewogene Ernährung Körperfett verloren.
Es gib Studien, die belegen, dass angepasstes Training (nicht zu intensiv) keine Auswirkungen auf die Qualität und Menge der Muttermilch hat.

Der Schlüssel zum besseren Körpergefühl ist meiner Meinung nach genügende Flüssigkeitszufuhr und die richtige Ernährung. Wenn du Sport betreibst, ist es wichtig viel zu trinken und auch genügend Kalorien zu dir zu nehmen. Wenn du deine Kalorienzufuhr zu sehr drosselst, wird sich das auf die Menge der Muttermilch auswirken und das ist nicht gut. Durch das Stillen verbrennst du zusätzliche Kalorien, das darfst du nicht vergessen.

 

Also Mamas und die, die es noch werden wollen: Es ist überhaupt kein Gegensatz, Mama und fit zugleich zu sein. Wichtig ist, dass du dich in deinem Körper wohl fühlst, denn nur so kannst du deinen Kindern ein Vorbild sein in Sachen Körpergefühl. Wenn du dich gut fühlst, wirkt sich das auf die gesamte Familie aus. Und das ist völlig unabhängig von der Kleidergröße…:-)