Kinder…ein Segen…

“Kinder und Betrunkene sagen die Wahrheit”, sagt meine Mama immer. Und ja, das stimmt wohl. Oder wie war das mit “Kindermund tut Wahrheit kund”? Eigentlich find’ ich es ja super, dass Kinder noch nicht das Bedürfnis haben, die Wahrheit zu verdrehen, um sich selber oder andere in einem besseren Licht dastehen zu lassen. Aber manchmal wärs doch netter, sie würden nicht ganz so ehrlich sein. Vor allem, wenn es Kommentare zu Mamas Aussehen sind. Ihr wisst was ich meine.

So sitzen wir diese Woche gemütlich beim Frühstückstisch, als Noah mich anschaut und sagt: “Mama, du brauchst dich nicht schminken. Ich mags, wenn dein Gesicht schiach ist.” Okayyyyyy…

Zum Glück hat Noah nicht mein Gesicht geerbt…;-)

Natürlich hab’ ich ziemlich gelacht, weil die Aussage einfach zu großartig und eigentlich ja lieb gemeint ist. Kinder lassen sowieso die besten Sprüche vom Stapel und daher hab’ ich mir gedacht, ich schreib’ hier einmal ein Best-Of zusammen. Denn leider vergisst man die Sager viel zu schnell.

Starke Sprungkraft

Wie ihr wisst, dreht sich bei unseren Buben ALLES um das Thema (Ski-)Springen, es darf auch mal Klippen- oder Turmspringen sein. Auf jeden Fall muss aber immer einer entweder wo runter springen oder ein Legomanderl tut es. Um besser zu werden wird natürlich quasi Tag und Nacht geübt. Im Sommer kam dann Theo irgendwann zu mir auf die Terrasse und sagte: “Mama, du hast sicher voll die gute Sprungkraft in den Beinen!” Ich hab’ mich natürlich sehr gefreut über das Kompliment und gefragt: “Danke, wie kommst du denn darauf?” Theo: “Naja, du hast so dicke Oberschenkel, da müssen viele Muskeln drinnen sein.” Well…

Sprungkraft in den Beinen ist wichtig in unserer Familie…

Die Sache mit dem Tod

Kinder gehen ja mit dem Thema Sterben und Tod ganz anders um als wir Erwachsene. Und das ist auch gut so. Es beschäftigt sie zwar schon, dass jedes Leben einmal zu Ende geht, aber das ist nun einmal so und damit hat sichs dann auch wieder. Letztens bringen Noah und Oma ein Kinderbuch von der Bücherei mit nach Hause, in dem es genau um das Thema geht. Sie lesen es mehrfach und abends sagt Noah ganz aufgeklärt und stolz zu mir: “Mama, ich hab’ mein ganzes Leben noch vor mir. Du nicht.” Wo er Recht hat, hat er Recht…

Grandios auch meine Nichte, mittlerweile schon Mitte zwanzig, die als kleines Mädchen, nachdem zu Hause das Thema Tod besprochen wurde, neben einer etwa 50-jährigen Frau bei einer Ampel zum Stehen kommt und zu ihrer Mama lautstark sagt: “Schau Mama, die Frau da stirbt auch bald.” Meine Schwägerin schlägt heute noch die Hände vor dem Gesicht zusammen, weil ihr das damals soooo unangenehm war. Dabei nehmen die meisten Menschen solche Aussagen von Kindern mit Humor, denn wir wissen doch alle, dass für unsere Kinder jeder über 20 quasi schon als Fossil einzustufen ist.

Von Truthähnen, Schafen und anderem Getier

Nachdem mich Noah auf mein “schiaches” Gesicht aufmerksam gemacht hat, starte ich auf Facebook und Instagram einen Aufruf, mir doch die besten Sager eurer Kinder zukommen zu lassen und die Auswahl ist wirklich hervorragend.

So schreibt Karin zum Beispiel: “Ich teile meinem Mann mit, dass ich einen Friseurtermin hab’ und er sich da bitte nix vornehmen soll. Kind (5) sagt: ‘Mama, wieso gehst du zum Friseur, du schaust eh gut aus. A bissl wie ein Schaf.'” Naja, Dauerwelle vielleicht? 😉

Grandios auch die Aussage der Enkelin einer Followerin: “Oma, die Truthähne und Puten auf dem Bauernhof haben ganz genau den gleichen Hals wie du.”

Und Petras Sohn meinte es sicher auch als Kompliment, als er mit fünf sagte: “Mama deine Haare sind so weich wie die von einer Ziege.” Er mags wohl eher kratzig…;-)

Der weibliche Körper – ein Wunder

Ich weiß wovon ich spreche: Ich als einzige Frau mit drei Herren im Haus werde schon genau inspiziert, wenn ich aus der Dusche komme und folgendes Gespräch führe: “Mama, du hast da hinten ein AUA!” “Nein, mein Schatz, das ist nur Cellulite.”

Dass wir Frauen mitunter etwas weicher ausfallen als unsere männlichen Kollegen sollten wir unbedingt postiv sehen, die Kinder tun es schließlich auch. So sagt die 6-jährige Tocher von Vicky zum Beispiel: “Mama, ich hab’ einen Minipopsch, Papa hat einen mittleren Minipopsch… Du nicht.” Wie heißts so schön im Volksmund: “Vü Oa…, vü Gaudi!” 😉

Marias Tochter (3) hat wiederum festgestellt: “Der Papa ist stark, und die Mama ist schwer.” Sie hat sicher “schwer verliebt” oder “schwer in Ordnung” gemeint.

Und sind wir doch mal ehrlich, wer will schon mit jemandem kuscheln, bei dem man Gefahr läuft, sich blaue Flecken wegen der vielen herausstehenden Knochen zu holen. Da gehts dem Enkel von der Renate gut, er meint: “Oma, du darfst nicht abnehmen, du bist mein Polster!”

Wir Mamas sind kuschelig und das ist gut so!

Gespräche unter Kindergartenfreunden sollte man sowieso am beseten gar nicht mithören. Menerva hatte leider nicht so viel Glück. Der Freund des Sohnes: “Meine Mama ist größer als deine.” Der Sohn: “Ja, aber meine ist dicker!”

Und der kleine Sohn (2) von Simone hat seit dem letzten Badezimmerbesuch ein Trauma: “Mein Sohn fing letztens an zu weinen weil ich ‘nackt’ keinen Schniddelwutz dran hab. Er meinte ständig *AUA* *MAMA AUA*” Astrid berichtet von der netten Aussage ihres Sohnes: “Mama, deine Beine sind määäääächtig.” Vergiss die Sache mit der Sprungkraft nicht, Astrid, es sind nur viiiiiiiele Muskeln.

Und die (nicht) rasierten Beine sind scheinbar auch ein Dauerbrenner bei den Kindern. Von “Mama, du hast Dornen an den Beinen” bis zu “Aua Mama, dein Bein sticht wie ein Kaktus!” kann man alles haben.

Höhlenmenschen, Dinosaurierkollegen und endlich Elektrizität

Wie schon oben erwähnt, sind wir für unsere Kinder so richtig, richtig alt. Ich meine, wie steinzeitlich klingt das, noch kein Internet gehabt zu haben und was zum Teufel sind bitte Telefonzellen?

So schreibt Nici (40!), dass ihre Tochter sie letztens gefragt hat: “Mama, hats bei deiner Geburt schon elektrisches Licht gegeben?” Wer weiß, wer weiß. In Evas Zuhause sicher nicht, denn ihr David (7) wollte wissen: “Mama, in welcher Höhle habt ihr gewohnt, als es noch keine Häuser gab?”

Und als Silke ihrer 6-jährigen Tochter erklärt, dass sie selbst noch keine Toniebox als Kind besaß, meinte diese nur darauf: “Ah, gell da gabs ja noch keinen Strom.” Diese Aussagen häufen sich.

Auch unser Theo hat Flo einmal gefragt: “Papa, wie alt warst du eigentlich, als die Dinosaurier noch gelebt haben?” Kann erst 2-3 Jährchen her sein…;-)

Wie langweilig wäre das Leben ohne die kleinen Gfraster?

DANKE für die vielen Nachrichten, immer nur her damit, ich habe Tränen gelacht. Das Leben ohne Kinder wäre halt doch sterbenslangweilig.