Radausflug mit (kleinen) Kindern – (un)möglich?!

Radfahren – momentan durchaus ein Reizwort im Dannerischen Sprachgebrauch. Die letzten drei Wochen waren für uns als Familie, aber natürlich vor allem für Papa Flo, eine große Herausforderung. In drei Wochen mit dem Fahrrad Österreich umrunden? Ohne besonderes Training? Kann man mal machen. Vor allem wenn man Florian Danner heißt…

Die Odyssee ist also vorüber und wir haben unseren Flo wieder – um einige Kilos leichter, aber in einem Stück: Auch davon war ich bis zuletzt nicht ganz überzeugt, wenn man bedenkt, welche Wetterkapriolen er ertragen musste. Aber das ist eine andere Geschichte.

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Seit Papa also auf den Drahtesel gekommen ist, sind die Buben auch Feuer und Flamme für die Fortbewegung auf zwei Rädern. Rund um die Uhr wird quasi Radcross, BMX und sämtliche Extreme im Zweiradbereich durchgespielt. Das Timing war also perfekt für die neue Radausrüstung der Jungs.  Die Begeisterung und Freude über die neuen woom bikes ist riesig und Flos Einwand, er möchte jetzt gerne ein paar Tage sein Hinterteil nicht auf einen Fahrrad setzen wurde schonungslos ignoriert.

Theo ist so stolz auf sein großes Rad

Und Noah auch…

 

Was soll man sagen? Ihr wisst, wer bei uns das Sagen hat. Genau. Also haben wir beschlossen, einen Radausflug zu wagen, nämlich erstmals als ganze Familie und jeder auf einem eigenen Rad. Odyssee oder möglich? Wir haben es getan und hier sind unsere Learnings:

Ohne gute Ausrüstung geht gar nichts

Jetzt ist es natürlich so, dass unser Noah bisher nur Laufrad gefahren ist. Trotzdem haben wir uns entschieden, dass er heuer ein Rad mit Pedalen bekommt, er kann sich ja mit dem Üben Zeit lassen, das neue Rad passt sicher noch länger. Für den kleinsten Danner wurde es also das woom 2 und für Theo, weil er so groß ist und auch schon ordentlich fahren kann, das woom 5. Gleich bei der Lieferung fällt sofort das extrem niedrige Gewicht der Räder auf und Theo kann das Rad sogar selber über die Stufen zur Terrasse rauf und runter tragen. Was in unserem Fall echt wichtig ist, weil man in unserem Garten scheinbar hervorragend die BMX-Fähigkeit eines Rades testen kann. Unser Rasen bedankt sich ganz herzlich, aber die Kinder haben es lustig. Noah fällt es noch nicht ganz so leicht mit den Pedalen zu fahren, darum fährt er momentan noch ohne.

So rocken wir das Woom 2

Die Kinder sind also bestens versorgt mit ultraleichten Rädern, Helmen und sogar den passenden Handschuhen. Flo hat sowieso die Ausrüstung, mit der man zur Not auch Österreich umradeln kann…

Und ich? Ja, das ist so eine Sache…:-D aber seht selbst…

Möglicherweise ist mein Puch-Rad mittlerweile schon richtig was wert…;-)

Wie es sich für die Mutter von Welt natürlich gehört, hab ich geschaut, dass alle top-ausgerüstet sind, bevor wir loslegen mit Radausflügen und anderen Monsterprojekten. Das mein eigenes Rad – jenes mit dem man auch abseits von Großstädten fahren kann – in Oberösterreich steht, hab ich selbstverständlich nicht bedacht. Aber wer nimmt das denn schon so genau.

Route vorab planen

Nachdem Noah aber eh noch nicht so sicher auf zwei Rädern unterwegs ist, wählen wir eine Route, die sowohl er, als auch ich mit meinem “Waffenrad” gut überleben sollten.

Wir leben ja im Wienerwald und somit eigentlich ideal für Radtouren. Aber auch für Radtouren mit Kindern? Hmmm. Es gibt hier viele Radwege, die aber doch auch viele Steigungen haben. Das ist jetzt gerade mit kleinen Kindern nicht so optimal.

Uns wurde schon öfter die App “Bikemap” empfohlen, wo du genau eingeben kannst, wo du fahren möchtest und wie lange die Strecke sein soll. Es werden dann Höhenmeter, Gesamtlänge und Schwierigkeit ausgespuckt. Super praktisch, vor allem wenn man noch keine Erfahrung hat, wie lange es die Kids dann durchhalten. Und das Coole daran ist, dass das Unternehmen hinter “Bikemap” auch ein österreichisches Startup ist und daher unbedingt unterstützt gehört.

Wir entscheiden uns für die Route “Kurze Ausfahrt durch Eichgraben” – da kann ja schon nichts mehr schief gehen, zur Not kehren wir einfach bei Freunden ein und lassen uns wieder heimfahren 😉

Die Kinder sind jedenfalls schwer motiviert und wollen unbedingt loslegen, also ab geht die Post. Wir teilen uns auf: Flo fährt mit Theo voraus, wir vereinbaren Treffpunkte an neuralgischen Stellen wie Spielplatz, Brücken zum “Steineschmeißen” und einen vorab geplanten Picknickort.

Check, Check – los gehts!

Ich bilde mit Noah die Nachhut und es klappt super. Wenn auch nicht zu schnell, aber alle haben Spaß und so soll es auch sein.

Genügend Proviant einpacken

Wer eigene Kinder hat kennt das. Vor der Ausfahrt kannst du noch so oft sagen, ob auch alle am Klo waren und genügend gegessen haben. Entweder wirst du ignoriert oder mit einem “jaaaaa, Mama” abgefertigt. Kaum aus dem Haus, ist der erste Satz entweder: “Mama, ich muss aufs Klo!” oder “Ich hab sooooo einen Hunger”. Also, wie immer, oberste Regel im Leben mit Kindern: Immer genügend Jause mitnehmen, selbst wenn du nur eine kurze Ausfahrt geplant hast.

Unser erster Stopp ist also gleich der Abenteuerspielplatz im Ort, den wir sehr lieben und der auch alles bietet, was ein Spielplatz haben muss.

Stärkung muss sein!

Also raus mit der Jause und stärken, auch wenn die Fahrt erst sehr kurz dauert, aber es soll ja allen Spaß machen und ganz ehrlich: Hauptsache draußen an der frischen Luft, oder?

Pause!

Viele, viele, viiiiiele Pausen einplanen

Und da bin ich auch schon beim nächsten Punkt. So eine Radtour mit Kindern wird gerade anfangs keine große sportliche Herausforderung für die Erwachsenen sein. Lieber eine kurze Route einplanen und viele Pausen einplanen. Es soll vor allem für die Kleinsten nicht überfordernd sein.

Ich erinnere mich noch gut an eine Monstertour im Burgenland mit meinen Eltern vor 93487 Jahren, zumindest hab ich das so in Erinnerung: Es war megaheiß und wir wollten die lange Lacke umrunden. Mit null Proviant und Getränken in der Annahme wir könnten eh sicher irgendwo einkehren. Fakt ist, dass es keine Einkehrmöglichkeit gab und ich dann mit Sonnenstich, Sonnenbrand und völlig ausgetrocknet im Bett gelandet bin. Ich wollte dann lange nicht mehr Radfahren. Also lieber einen Gang zurückschalten und sich nach den Bedürfnissen der Kinder richten. Die Kinder lieben ohnehin die Zeit, die wir ausschließlich ihnen widmen und es bringt gar nichts, wenn wir dann noch 17 Kilometer nach Hause radeln müssen.

Einen Plan B in der Tasche haben

Der Plan war gut und auch die Strecke überschaubar. Und trotzdem hat Noah irgendwann gestreikt, weil er lieber am Spielplatz bleiben wollte, als weiter zu radeln. Für uns war das ok, weil wir uns dann einfach aufgeteilt haben und Flo mit Theo noch ein Stück weitergefahren ist, während ich mit Noah noch eine Rund geschaukelt habe. Möglicherweise wäre es aber auch gescheit gewesen, den Kindersitz auf einem unserer Räder montiert zu lassen, damit wir alle gemeinsam noch weiterfahren könnten oder den Radanhänger mit zu haben.

Der Spielplatz ist aber auch ein Hit!

Also besser einen Notfallplan in der Tasche haben, als dann im Nirgendwo zu stehen und nicht mehr heim zu kommen.
Für uns war es jedenfalls zum Einstieg ein toller Ausflug und wer weiß, vielleicht schaffen wirs beim nächsten Mal sogar bis zum Freibad…

Den passenden Ausflugsort für Euch könnt ihr auch hier finden.

Familie Danners erster Radausflug auf – ähhh – 8 Rädern…;-)

Sogar selber geschoben wird…das ist neu!

Habt ihr noch Tipps für uns fürs Radfahren mit Kindern? Teilt sie doch gerne hier! xoxo