Let’s Talk About Money: Spartipps für Familien

Corona wird wohl oder übel zum Unwort des Jahres 2020 werden. Echt ein komisches Jahr. Von mir aus könnten wir jetzt mal auf Reset drücken und das Jahr noch einmal starten – aber bitte ohne Pandemie und weltweite Krise.

Auch für uns war es in den letzten Monaten nicht immer einfach. Homeoffice, Homeschooling, Zukunftsängste – keiner weiß so recht, wie es weitergeht. Haben wir im Herbst noch Jobs und werden wir unsere Fixkosten decken können? Flo und ich arbeiten beide in Berufen, die sehr von der Wirtschaftslage abhängig sind. Und wir wissen, wies damit momentan ausschaut. Natürlich ist mir völlig bewusst, dass wir, alleine weil wir in Österreich geboren sind, auf die Butterseite des Lebens gefallen sind und es uns echt gut geht. Und trotzdem haben wir uns in den vergangenen Wochen viele Gedanken gemacht, wie wir unser Leben sparsamer und zugleich auch ressourcenschonender gestalten können. So wie viele andere bestimmt auch.

Aufs Geld schauen und trotzdem gut leben – das ist unsere Devise

 

Wir haben dann einige Dinge oder unser Verhalten geändert, die sich als echt sinnvoll herausgestellt haben. Ich lass’ hier einfach ein paar Tipps da:

Monatliche Ausgaben auflisten

Obwohl oder gerade weil momentan alle vier Danners daheim sind, haben sich die laufenden Kosten verändert. Wir brauchen zwar weniger Treibstoff für das Auto, dafür aber mehr Treibstoff für uns selber. Unglaublich, wie viele Lebensmittel zwei Erwachsene und vor allem zwei heranwachsende junge Herren täglich brauchen. Wir haben in den vergangenen Wochen kaum auswärts gegessen (wo auch?) und auch nichts bestellt. Das heißt, es wurden tatsächlich alle drei Mahlzeiten daheim gekocht. Mit Homeoffice und Homeschooling stieg auch der Stromverbrauch bei uns daheim. Genauso wie der Wasserverbrauch. Um einmal einen Überblick über die Fixkosten zu bekommen, hilft es enorm, alles in eine Liste einzutragen. Eine tolle Vorlage dafür findet Ihr zum Beispiel hier.

Es ist ganz schön schockierend, wenn man seine Ausgaben so schwarz auf weiß vor sich hat, aber es hilft auch, Geldfresser zu finden und diese Posten zu optimieren.

Wasser und Strom sparen

Ich muss ja sagen, ich kann der Coronakrise durchaus etwas Positives abgewinnen. Dass die Menschheit zum Beispiel endlich lernt, sich die Hände zu waschen, war dringend überfällig. Unsere Buben haben die Sache mit der Handreinigung mittlerweile so verinnerlicht, dass sie gefühlt den halben Tag damit verbringen, ihre Hände gründlich zu waschen. Allerdings müssen wir sie dabei immer wieder drauf hinweisen, dass sie während dem Einseifen bitte den Wasserhahn abdrehen und nicht literweise Wasser ungenutzt in den Abfluss rinnt. Allein dadurch kann schon einiges eingespart werden.

Der Ecoturbino

In den vergangenen Wochen ist mir erst aufgefallen, dass wir allesamt Warmduscher sind. Wir duschen gerne heiß und vor allem laaaange. Die Kinder sind da schon ganz genauso.

Jeden Abend das gleiche Spiel: Zuerst will keiner unter die Dusche und dann nicht mehr raus. Da geht natürlich viel Wasser sozusagen den Bach hinab. Vor einigen Monaten haben wir ein tolles Teil entdeckt – den Ecoturbino, ein Produkt aus unserem geliebten Oberösterreich.

Das Ding ist eine kleine Turbine, die ganz einfach an der Armatur vor dem Duschschlauch angebracht werden kann und dadurch den Wasserverbrauch beim Duschen um 40 Prozent reduziert, ohne dabei den Wasserdruck zu vermindern.

Der Ecoturbine ist eine kleine Turbine, die sich ganz leicht beim Duschkopf oder Wasserhahn einbauen lässt.

Ein echt cooles Teil, das uns hilft, bis zu 250 Euro im Jahr an Wasser- und Energiekosten (weil warmes Wasser) einzusparen und durch das stark verwirbelte Luft-Wassergemisch den Duschkomfort gar nicht einschränkt. Das Ding an sich kostet 58 Euro, die Investition zahlt sich also auf jeden Fall aus.

Alle Infos dazu findet Ihr unter ecoturbino.com

Regenwasser nutzen

Gerade jetzt, wo es so viel regnet, freut sich die Natur und der Garten, aber es kommt sicher die nächste Dürrephase. Allen Häuselbauern können wir nur empfehlen, in eine Regenwasserzisterne zu investieren. Das ist ein großer Wassertank, der im Garten vergraben und in dem das Regenwasser gesammelt wird. Unsere Toiletten werden ausschließlich mit Regenwasser gespült und auch der Garten wird damit bewässert. Natürlich kostet so eine Zisterne einiges, zahlt sich aber über die Jahre auf jeden Fall aus.

Auch ohne Zisterne macht es Sinn, das Regenwasser in Tonnen aufzufangen und zum Gießen zu verwenden. Gerade in extrem trockenen Zeiten spart man so enorm viel Wasser. Gut für die Geldbörse und die Umwelt.

Regelmäßig Stromanbieter vergleichen

Gerade in Homeofficezeiten steigt der Stromverbrauch sehr. Viele von uns sitzen stundenlang vorm Computer, es wird mehr gekocht, mehr geputzt (oder auch nicht 😉 und mehr gestreamt. Wir haben uns angewöhnt, einmal pro Jahr, die Stromanbieter zu vergleichen und auch regelmäßig zu wechseln, falls unser Tarif nicht mehr günstig ist. Es gibt viele Websites, auf denen Ihr diesen Vergleich machen könnt und ganz einfach herausfindet, ob ihr einen guten Stromtarif habt. Hier hab ich euch einen Vergleichsrechner verlinkt.

Lebensmittel – sie fressen einem die Haare vom Kopf

Wie schon erwähnt, erstaunt es mich jede Woche aufs Neue, wie schnell sich unser Kühlschrank leert. Und glaubt mir, wir haben einen großen Kühlschrank. Ich will mir ja gar nicht ausmalen, wie das künftig wird, wenn die Buben in die Pubertät kommen und weiterhin so viel Sport treiben: Keine Ahnung, wie wir diese Mäuler dann stopfen werden. Ich fang’ schon einmal an, kiloweise Spaghettisauce einzukochen und einzufrieren.

Seit wir alle so viel zu Hause sind, geht noch einiges mehr an Lebensmittel auf. Unter “normalen” Umständen nimmt doch jeder von uns zumindest eine Mahlzeit täglich auswärts ein. Flo und ich essen in der Arbeit und die Jungs in Kindergarten oder Schule. Derzeit werden alle drei Mahlzeiten daheim eingenommen. Mal abgesehen von dem Wahnsinn, dass ich schön langsam nicht mehr weiß, was ich kochen soll, kaufen wir zweimal pro Woche große Mengen ein.

Bioqualität muss nicht teuer sein

Beim Einkauf gibt es viel Einsparpotential, ohne dass man auf gute Qualität verzichten muss. Zunächst hilft es, eine Liste zu schreiben und nicht hungrig einkaufen zu gehen. Das machen wir eigentlich ganz brav, auch wenn wir dann meistens die Liste daheim vergessen. Und ja, eine digitale Liste würde da bestimmt helfen…;-) Unsere Einkaufstour hat immer drei Stopps: Zuerst zum Diskonter für die Basics. Auch hier gibt es mittlerweile ein tolles Bio-Sortiment.

Feinkost kaufen wir dann beim Lebensmittelhändler im Ort, immer unverpackt. Wir lassen uns Käse und Schinken frisch aufschneiden, das ist viel günstiger und nachhaltiger als die in Plastik abgepackte Ware, wo ohnehin nur drei Blätter Käse für viel Geld drinnen sind. Man kann sich übrigens den Aufschnitt auch gleich in die eigenen, mitgebrachten Behälter geben lassen und hat so gleich noch weniger Müll daheim.

Wir schauen derzeit sehr auf Regionalität und saisonales Obst und Gemüse. In unserem Ort gibt es jeden Donnerstag einen Wochenmarkt, wo wir die frischen Sachen kaufen. Es mag zwar teurer wirken, aber man bekommt viel bessere Qualität und meistens noch einiges dazugeschenkt am Markt. Es lohnt sich auf alle Fälle: Also support your local Gemüsebauer!

Homegardening

Das Beste am Sommer ist ohnehin das Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten. Wir haben jedes Jahr Erd-, Heidel- und Himbeeren, Zucchini, Salat, Tomaten, Gurken, Paprika, Zwiebel, Brokkoli, Kürbis und Erbsen, die wir selber anbauen. Und dazu braucht man nicht einmal einen großen Garten: Das alles wächst auch super in Töpfen am Balkon oder auf der Fensterbank.  So erspart man sich über Wochen den Kauf von Obst und Gemüse. Außerdem macht es gerade jetzt Sinn, eines der vielen Erdbeerfelder im Land aufzusuchen. Frische lokale Beeren schmecken soooooo viel besser als weitgereiste.

Ich liebe es, den selbstgezogenen Pflanzen beim Wachsen zuzuschauen.

Brot selber backen

Brot backen ist auch so ein Trend in der Coronakrise. Ich habe das immer schon wahnsinnig gern gemacht, mir aber selten die Zeit genommen. Dabei ist es ganz einfach und es gibt viele Rezepte, die schnell gehen (auch wenn das tagelange Ansetzen eines Sauerteigs etwas Meditatives hat). Ich backe immer gleich die doppelte Menge und friere dann das zweite Brot ein. Gebäck lässt sich super einfrieren und bei Bedarf hat man dann immer frisches Brot. Der Vorteil ist, dass es viel günstiger kommt, Brot selbst zu backen und man auch immer genau weiß, was drinnen ist. Super-gute und einfache Rezepte hol’ ich mir immer bei Christina.

Brot selber backen macht Spaß und ist auf Dauer auch günstiger.

Es gibt natürlich noch ganz viele Dinge im Alltag, wo großes Einsparpotential liegt. Zum Beispiel beim Kauf von Kinderfahrrädern: Neben Bikesharing-Plattformen lassen sich wirklich gute Räder gebraucht finden, genauso wie Kinderkleidung und -spielzeug. Der Großteil der Kleidung der Burschen ist ohnehin von Freunden und Verwandten geliehen oder wir geben unsere auch an Freunde weiter. So schnell, wie die kleinen Männer wachsen kann sich gar kein Gewand abnutzen. Ich hab’ gerade letztens gedacht, dass ich für Noah, glaub’ ich, noch nicht mehr als zehn Teile gekauft habe, weil er alles von Theo oder von seinen Freunden bekommt. Solang es ihn nicht stört, sparen wir das Geld lieber für unseren bevorstehenden Sommerurlaub am Wolfgangsee und am Klopeinersee.

Also liebe Leute, wenn ihr noch Spartipps habt, lasst sie gerne hier.